Unter Klosterheilkunde wird herkömmlich das von Mönchen und Nonnen über Jahrhunderte gesammelte Wissen über Anbau und Anwendung heilsamer Kräuter verstanden. Es ist aber offenkundig, dass uns die Klosterheilkunde weit mehr Angebote auf unserer Suche nach Heil und Ganz werden mit auf den Lebensweg gibt. Sie berücksichtigt die Zusammenhänge von Körper, Psyche, Geist und Seele und damit auch unsere Beziehungen zu uns selbst, zu anderen Menschen, zur Natur, zur Schöpfung, und zur transzendenten Wirklichkeit, die wir Gott ‐ den Geber aller Gaben – nennen. Indem sie dies alles in ihre Anwendungen und Rezepturen mit einbezieht und uns hilft, in unser Leben Ordnung zu bringen, stärkt sie unsere Selbstheilungskräfte ganzheitlich und kann die Medizin im Behandeln von Krankheiten ergänzen, vor allem will sie in der Prävention mitwirken.
„Gesundheit ist kein Zustand, sondern eine Haltung und sie gedeiht mit der Freude am Leben“ (Thomas von Aquin).
Diese Aussage meint das „Heil sein“, das Brückenseil zwischen „gesund“ und „krank“.
Gemessen an objektiven medizinischen Kriterien kann ein Mensch zwar als gesund gelten, sein Leib und seine Seele aber trotzdem nicht heil, nicht in Balance sein. Währenddessen ein kranker, selbst
chronisch erkrankter oder auch sterbender
Mensch mit sich selbst, den Menschen, der Schöpfung und der Urkraft allen Seins in Frieden und dankbar sein kann.
Es geht um die Fähigkeit, mit den eigenen Beschränkungen und den Bewältigungsmöglichkeiten in der jeweils einmaligen und einzigartigen Lebenssituation gut umzugehen. Es geht auch darum, De–Mut zu
haben, sich und das eigene Leben in seiner Unvollkommenheit, so wie es eben ist, anzunehmen und den Blick auf das zu richten, was im Leben trägt.
Beziehung ist Sinnstifter und hält das Leben zusammen
Es sind unsere liebevollen Beziehungen, die uns von Geburt bis über den Tod hinaus, durch Gesundheit und Krankheit, durch jeden Wandel im Leben tragen. Wie schon Paracelsus sagte: „Das wahre
Heilmittel ist unsichtbar“.
Es ist die bedingungslose Liebe, die heilt, es ist unser „Ja“ zur Zugehörigkeit, unsere Verbundenheit, unser Eins‐Sein mit allen und allem, das uns lebendig werden und vertrauensvoll auf das
Leben hören lässt.
Ausgerichtet auf den unversehrten inneren Kern unseres je einmaligen und einzigartigen Da- und So‐ Seins, kann sich Heilung in dem lebenslangen Prozess der Menschwerdung in jedem Augenblick neu
vollziehen.
Höre und du wirst leben
Die Klosterheilkunde steht auf dem festen Fundament der Ordensregel des Heiligen Benedikt und kann uns als eine lebendige Spiritualität für die Gegenwart wichtige Impulse für das Heil werden und
den Frieden in der Welt geben. Der heilige Benedikt hat seine Ordensregel für Mönche verfasst. Aber die darin enthaltenen Empfehlungen für leibseelische Gesundheit gelten genauso für die Menschen
außerhalb der Klöster. Diese zu „übersetzen“ und durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Klosterheilkunde zu ergänzen, um sie für den heutigen Menschen fruchtbar und für den
Notwendenden gesellschaftlichen Umwandlungsprozess wirksam zu machen, ist das Grundanliegen des Vereins und des Zentrums für Europäische Klosterheilkunde in Gut Aich ‐ einem Zentrum der
Dankbarkeit, des Lernens und des Friedens.
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Christian T (Samstag, 30 März 2024 19:22)
Das ist genau was ich suche: bin ein klassisch ausgebildeter Lungenfacharzt und suche die ganzheitliche Medizin.Zu oft ist die naturwissenschaftliche Medizin begrenzt,wir simulieren mit den Studien nicht immer den Menschen ,.Trotz aller Schulmedizin Erfolge ist Heilung oft nicht zu erreichen
Wie kann ich mit der Klostermedizin/Philosophie weiterkommen?Kann ich das vereinen?�☺️